Türe, Tore und Feststellanlagen
Als dringende
Empfehlung gilt: Brandschutztüren sollten mit einem Aufkleber
"Brandschutztür" versehen werden
Es ist sinvoll diesen Aufkleber zu verwenden, da Keile und
anderen Blockaden das Türblatt, Türlippen oder Dichtungen
nachhaltig schädigen können und natürlich auch die Funktion
einer Brandschutztür im Brandfall nicht gegeben ist.
Gebäudeschäden und Personenschäden können die Folgen sein. Der
Betreiber muss seine Mieter/Mitarbeiter hinsichtlich der
Brandschutztüren nachweißlich unterwiesen haben. Ferner sollten
die Türen eben mit einer Kennzeichnung "Brandschutztür,
feststellen, verkeilen, blockieren ist verboten!"
gekennzeichnet werden.
Wenn die Mieter/Mitarbeiter nicht über das Vorhandensein dieser
Brandschutztüren im Bilde sind, kann man ihnen auch kein
Vorwurf machen, wenn es zu einem Brandüberschlag in einen
weiteren Brandabschnitt kommt, jedoch dem Betreiber, wenn er
seine Mieter/Mitarbeiter nicht nachweislich unterwiesen hat
oder eben die Brandschutztüren kennzeichnet.
Wie oft müssen
Brandschutztüren und Tore geprüft werden?
Gemäß ASR1.7 Punkt 10.2 (3) sind Brandschutztüren und -tore
nach der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bzw. dem
Prüfzeugnis regelmäßig zu prüfen, damit sie im Notfall
einwandfrei schließen. Feststellanlagen sind einmal monatlich
durch den unterwiesenen Betreiber zu testen und einmal jährlich
durch den Sachkundigen zu testen, warten und ggfs.
instandzusetzen. Siehe Merkblätter
Asbest in
Brandschutztüren
An dieser Stelle wird es für alle Beteiligten kompliziert.
Betreiber, Prüfdienste und nicht zu letzt auch betroffene
Personen, die in Bereichen Arbeiten, die hinter
Brandschutztüren liegen, interessiert das Thema. Über den
Folgenden Link "Asbest in Brandschutztüren und -toren" finden
sie eine stetig wachsende Tabelle. Hier haben wir bei den
Herstellern angerufen und um ein Statement gebeten, bis wann
Asbesthaltige Stoffe in deren Produkten verbaut wurden. Das
haben wir nicht gemacht um die jeweiligen Firmen an den Pranger
zu stellen, sondern um zu Informieren! Nicht mehr und nicht
weniger. Solange belastete Türen nicht angebohrt oder
anderweitig manipuliert wurden ist das Risiko austretenter
Asbestfasern gering. Wenn jedoch Manipulationen in Bereichen
durchgeführt wurden, die nicht dafür vorgesehen waren, so ist
das Risiko eben nicht mehr gering.
"Neue Bezeichnungen"
für Brandschutztüren
Die Klassifizierung von Brandschutztüren hat sich im Laufe der
Zeit weiterentwickelt, um den Anforderungen an Sicherheit und
Präzision besser gerecht zu werden. Die alten Bezeichnungen
nach DIN 4102 und die neuen europäischen Klassen nach DIN EN
13501 unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten.
1. Klassifizierungssystem:
-
DIN 4102: Diese deutsche Norm
klassifiziert Bauteile in Feuerwiderstandsklassen wie F30,
F60, F90, F120 und F180, wobei die Zahl die Dauer in
Minuten angibt, die das Bauteil einem Normbrand
standhält1.
-
DIN EN 13501: Die europäische Norm bietet
eine detailliertere Klassifizierung mit neun Zeitstufen:
15, 20, 30, 45, 60, 90, 120, 180 und 240
Minuten1. Zudem werden mehrere
Leistungskriterien berücksichtigt, wie Tragfähigkeit ®,
Raumabschluss (E), Wärmedämmung (I), Wärmestrahlung (W),
mechanische Stabilität (M), Rauchdurchlässigkeit (S) und
selbstschließende Eigenschaft ©2.
2. Leistungskriterien:
-
DIN 4102: Diese Norm berücksichtigt
hauptsächlich drei Kriterien: Tragfähigkeit, Raumabschluss
und Wärmedämmung1.
-
DIN EN 13501: Die europäische Norm ist
umfassender und berücksichtigt zusätzliche Kriterien wie
Wärmestrahlung, mechanische Stabilität und
Rauchdurchlässigkeit2.
3. Bewertung der Leistungskriterien:
-
DIN 4102: Ein Bauteil gilt als
feuerbeständig, solange alle drei Hauptkriterien erfüllt
sind. Sobald eines dieser Kriterien nicht mehr erfüllt
wird, gilt der Feuerwiderstand als gebrochen1.
-
DIN EN 13501: Die europäische Norm erlaubt
eine isolierte Bewertung der einzelnen Leistungskriterien.
Ein Bauteil kann beispielsweise für seine Tragfähigkeit ®
und Raumabschluss (E) separat bewertet werden2.
Vorteile der neuen europäischen Klassen:
-
Präzisere Klassifizierung: Die
detaillierteren Zeitstufen und zusätzlichen
Leistungskriterien ermöglichen eine genauere Bewertung der
Brandschutzleistung2.
-
Höhere Sicherheit: Durch die
Berücksichtigung von mehr Kriterien wird die Sicherheit in
Gebäuden erhöht, da die Türen umfassender getestet und
klassifiziert werden2.
-
Europäische Einheitlichkeit: Die DIN EN
13501 sorgt für eine einheitliche Klassifizierung innerhalb
Europas, was den grenzüberschreitenden Handel und die
Vergleichbarkeit von Produkten erleichtert2.
Quelle:1 bba-online.de; 2feuertrutz.de